ORIGINAL+

Mein persönlichstes Skiprojekt beginnt.

Kitzsteinhorn, im Mai 2015 und ein Tag zum Träumen: Perfekte Pisten, strahlender Sonnenschein und der ganze Berg alleine für wenige Ski-Enthusiasten. Darunter ich, Siegfried Rumpfhuber, auf einem neu entwickelten Tourenski für die kanadische Marke G3, für die ich mit meinem Beratungsunternehmen in der Skientwicklung tätig bin. Es ist ein leichter Carbon Ski mit innovativer Polyurethan Dämpfung; montiert mit der damals brandneuen Kingpin von Marker, und meine Freedom RS 4-Schnaller Freeride Schuhen von Scarpa ziehe ich auf der harten Frühjahrspiste immer schneller runter, bis ich irgendwann Riesentorlaufschwünge fahre und nicht mehr aufhören will. Nachdem der Hang irgendwann zu Ende ist, schwinge ich ab und grinse. So sportlich konnte ich noch nie einen Tourenski fahren – die Performance ist nahe dran an den allerbesten Allmountain Skiern, die ich kenne. Ich bin zu diesem Zeitpunkt ein externer Berater im Entwicklungsteam meines Auftraggebers, und habe viel Spaß an dieser Arbeit. Dennoch macht es hier, auf 2630 Meter Höhe am Kitzsteinhorn, „Klick“ in mir: ich entscheide, dass ich meine eigene Skifirma starten will, wo ich alle Fäden in der Hand habe, und wir meine Vision vom Skibau und von neuen wirtschaftlichen Wegen im Skibusiness umsetzen werden. Die Entscheidung ist eine Bauchentscheidung, aber sie fällt nicht spontan: viele Überlegungen, Hochs und Tiefs, und das Verarbeiten von Niederlagen ging ihr voraus. Wichtiger aber: sie fühlt sich richtig an, und es beginnt, Spaß zu machen.

Skiindustrie neu denken

Forchheim, Juli 2017. Markus Flossmann und Stefan Willared, die Chefs von YT Industries nehmen sich ein spannendes Mittagessen lang Zeit für mich und meine Idee. YT ist aktuell die am schnellsten wachsende Fahrradmarke weltweit, und schreibt heuer, im neunten Jahr nach dem Launch des ersten Bike-Modells, einen Umsatz von 40 Mio. Euro. Ich habe YT etwa einen Monat davor „kalt“ angeschrieben und um einen Gedankenaustausch angefragt; umso begeisterter bin ich, dass sowohl Markus wie auch Stefan mir viel Zeit, Fokus und Energie schenken. Mir war seit der Entscheidung, eine neue Skifirma zu gründen, glasklar bewusst, dass die Skiindustrie erst vor dem großen Wandel steht, und wir deshalb ganz andere Wege gehen werden. Wir haben uns daher in der Entwicklung des Businessplans auch so ziemlich alles angesehen, von der Fahrradbranche über die Automobilbranche und zahlreiche Crowdfunding Projekte; was wir bewusst nicht gemacht haben, war ein Blick zurück in die klassische Skiindustrie. Neben einer Unmenge positiver Energie, die ich von Markus und Stefan mit auf den Heimweg bekomme, nehme ich auch ihre Grundrezeptur für den Erfolg von YT Industries mit: eine klare und coole Markenbotschaft, eine fokussierte und technologisch überragende Modellpalette, und ein innovatives Vertriebskonzept mit einem 100% Online Verkaufsmodell: also alles „direct-to-consumer“, und damit auch ein unübertroffenes Preis-Leistungsverhältnis. Ich bestelle mir übrigens dann 3 Wochen später ein Carbon Allmountain Bike von YT im Onlineshop und bin seither ein glücklich grinsender Markenbotschafter auf meinen Trails; weil das Ding einfach exzellent funktioniert.

TYPS Gmbh, oder Take Your Pleasure Seriously

10.000 Stunden sind das Äquivalent von 3 Stunden pro Tag, oder 20 Stunden pro Woche, über eine Dauer von 10 Jahren. Die „10.000 Stunden Regel“ besagt, dass sich jemand jedenfalls so lange mit einer Sache beschäftigen müsse, bevor er über die nötigen Kenntnisse verfügt, um in seinem Bereich zur Weltspitze zu gehören. Ich begann mit 13 Jahren Skirennen zu fahren, wechselte dann 2004 nach Ende meines Studiums die Seiten und arbeitet 3 Jahre als Produktmanager Alpin bei Fischer Ski. Es folgten 7 Jahre als Geschäftsführer und Gesellschafter von Kästle Ski. So gesehen waren es bei mir wahrscheinlich sogar etwas mehr als 10.000 Stunden. Dennoch war es erst in den letzten beiden Jahren – nach dem Ausscheiden bei Kästle – ein aktiver Bewusst-Werdens-Prozess und auch das Entstehen eines „Selbst-Vertrauens“, dass ich mir hier offenbar gute Kompetenzen angeeignet habe, und die auch umsetzen kann. So gesehen war dann auch der Name für meine neue Firma ein Ausdruck dessen, was Skifahren für mich bedeutet: Take Your Pleasure Seriously. Ich denke heute, dass es auch ganz wesentlich das beschreibt, was mich heute als Menschen und Manager von meinen letzten beruflichen Stationen in der Skiindustrie unterscheidet. Während mir dort umfangreiche, teils fast unbegrenzte Ressourcen zur Verfügung standen, wurde dies doch überwogen von den Dingen, die komplexe Strukturen mit sich bringen. Schwierige Entscheidungsmechanismen, lange Entscheidungsfindungsprozesse und zahlreiche Interessenslagen, die mit dem Kerngeschäft wenig zu tun haben. So war es letztlich das Scheitern mit Kästle, dass es mir erlaubt hat, wieder den Rennläufer in mir zu finden, der mit Motivation und Selbstvertrauen an den Start geht.

Family Business

Die neue Firma ist Family Business, und steht zu 100% im Eigentum unserer Familie. Wir betreiben seit 2016 unter der Marke KANTE SCHARF (www.kantescharf.com) in Salzburg ein sehr erfolgreiches Skiservice, wo wir qualitativ höchstwertige Reparaturen und Tuning für Alpinski, Tourenski und Snowboards anbieten. Im Herbst 2018 werden wir unsere neue Skimarke ORIGINAL+ launchen, wobei wir bereits im heurigen Skiwinter eine limitierte erste Edition anbieten werden. Unser Ziel ist es, ein erfolgreiches, mittelgroßes Unternehmen aufzubauen und langfristig zu führen. Wir schätzen unsere Unabhängigkeit sehr, und sind somit wahrscheinlich der rare Fall des Startups, das keinen Exit oder Investor sucht.

Custom skis, crafted with A.I.

“ORIGINAL” wird definiert als “in seiner Art eigenständig und schöpferisch“. „Plus“ (oder „+“) soll etwas positives, einen Vorteil ausdrücken. Die Skimodelle von ORIGINAL+ richten sich an alle enthusiastischen Skifahrer, die den perfekten Ski für das perfekte Skivergnügen suchen. Jeder Skikäufer kennt die Unsicherheit im Entscheidungsprozess, wenn ein neuer Skikauf ansteht. Sowohl der Skifahrer, wie auch der Skiverkäufer, können selten genau einschätzen, welches Skimodell nun bestmöglich zum individuellen Fahrstil und den persönlichen Vorlieben passt. Erschwert wird dies für uns Kunden mit einer unüberschaubar gewordenen Angebotsvielfalt der Hersteller. So werden aktuell fast 1.400 verschiedene Skimodelle am Markt angeboten - zu komplex selbst für die versiertesten Experten. ORIGINAL+ löst dieses Problem, indem die Individualität des Skifahrers mit einem individuellen Produkt beantwortet: einem maßgeschneiderten, auf den persönlichen Fahrstil und Ihre persönlichen Daten angepassten Ski. Der Prozess, und vor allem die Skikonstruktion, entspricht dabei weitgehend den Standards, die heute im Rennskibau für Weltcup-Athleten verfolgt werden: hochwertigste Materialien, kompromissloser Qualitätsanspruch und individuelle Auslegung von Skisteifigkeiten und Tuning-Parametern. Dass dieser Ansatz funktioniert, beweisen perfekt gebaute und angepasste Rennsportprodukte aller im Skiweltcup erfolgreichen Hersteller. Was aber bis dato nicht existierte, ist die Möglichkeit, diesen Prozess auch allen ambitionierten Freizeitsportlern zugängig zu machen.

ORIGO, die künstliche Intelligenz von ORIGINAL+

Selbst im Rennsport wird bis heute weitgehend empirisch gearbeitet. Dass das trotzdem einigermaßen effizient funktioniert, hat damit zu tun, dass Rennsportler 120-150 Tage im Jahr am Schnee arbeiten, und von einer Armada von Serviceleuten, Coaches und Skitechnikern betreut werden. Dieser Prozess ist aber nicht skalierbar und auch für „Normalverbraucher“ nicht wiederholbar. Schaut man sich an, was das Zusammenspiel zwischen Skifahrer und dem Ski definiert, ist man rasch mit einer unmenschlich großen Datenmenge konfrontiert: Bewegungsfaktoren, biometrische Faktoren, Umgebungsfaktoren, geometrische Skidaten, mechanische Skidaten, Materialeigenschaften im Ski, sowie besondere skigeometrische Eigenschaften wie das Skituning: die darin zusammenhängenden Muster sind schlichtweg zu komplex und fein, um für Menschen noch wahrnehmbar zu sein. Mit diesem Hintergrund haben wir bereits 2016 begonnen, einen Algorithmus bzw. ein logisches Netzwerk auf Basis künstlicher Intelligenz zu entwickeln. Oder einfacher gesagt ein Computerprogramm, welches uns im Skibau hilft, die Zusammenhänge zwischen den biometrischen Daten jedes Skifahrers und dem Ski zu erkennen, um daraus eine individuell passende Konfiguration (also den individuell angepassten Ski) zu entwickeln. ORIGO funktioniert so, dass Sie als Kunde Ihre wesentlichen biometrischen Werte (wie Gewicht, Größe, Alter) eingeben, sowie einige Fragen zu ihrem Fahrstil und -präferenzen beantworten. Der Algorithmus berechnet dann, welche Skikonfiguration für Sie die Beste ist, d.h. welche Kombination aus Skibreite, Skilänge, Skisteifigkeit, Bindungssetup und Skituning. Diese individuelle Konfiguration wird in der Folge dann für sie spezifisch gebaut. Unser Ziel ist es, dass wir Ihren persönlichen Ski in maximal 10 Tagen herstellen und ausliefern.

Doppelt direkt

Der Prozess zum funktionell angepassten Ski bedeutet, dass wir, anders als die klassischen Skihersteller, ganz essentiell wieder direkten Kontakt mit unseren Kunden wollen und auch brauchen. Mein kleines Team und ich verstehen uns als moderne Handwerker; wir bauen und entwickeln mit Passion Ski, und arbeiten hier auch mit ganz klassischen Konstruktionsarten und im Rennlauf bewährten Skitechnologien. Gleichzeitig bedienen wir uns aber der Unterstützung von künstlicher Intelligenz und daran gekoppelten CNC gesteuerten Fertigungsprozessen, um Ihr individuell perfekt passendes Produkt zu bauen. Würden wir unsere Ski nun in die klassischen Vertriebsschienen von Skiindustrie und Sporthandel geben, läge der kalkulatorische Preis unserer Produkte bei etwa 1.200 bis 1.500 Euro (für 1 Paar Ski mit Bindung). Das ist bedingt durch die Zwischenhändler mit ihren jeweiligen Aufschlägen. Wir glauben daher, dass die Zeit reif ist für ein neues Vertriebskonzept im Wintersport, wo wir unsere Skiprodukte ab Werk an unsere Kunden verkaufen: direkt und effizient. ORIGINAL+ wird daher Ski ausschließlich im eigenen Webshop, sowie im hauseigenen Firmenshop in Salzburg verkaufen. Das Ergebnis für unsere Kunden ist ein sensationelles Preis-/Leistungsverhältnis, da wir individuell angepasste Alpinski der allerhöchsten Qualitätsstufe zu Preisen anbieten werden, die dem Preisniveau hochwertiger Serienprodukte entsprechen. Direkt macht‘s möglich!

Die Fakten

ORIGINAL+ wird im ersten Schritt 4 Skitypen auf den Markt bringen. 2018 werden der Pistenski „MOD.7“, sowie der Allmountain Ski „MOD.8“ vorgestellt. Ein Jahr später folgen das Sidecountry Modell „MOD.9“ sowie der Backcountry Ski „MOD.11“.

ORIGINAL+ MOD.7 mit Tyrolia PRD12 Bindung. VK für das Set 740 €

Alle Produkte werden in der heute hochwertigsten am Markt erhältlichen Konstruktionsqualität gefertigt: Rennsportbeläge und -kanten, Carbon/Glasfaser Begurtung, Leichtbau Holzkerne, Titanal Begurtungen, Phenol Seitenwangen, Dämpfungseinlagen sowie besonders dauerhafte Skioberflächen. Die Ski werden dabei mit einer aufwendigen, doppelten Torsionsbox gefertigt, die für überlegene torsionale Stabilität, bei gleichzeitig harmonischem Längsflex, sorgt.

Innerhalb dieser Modellplattformen und Bauweise werden die Ski individuell im Längsflex, in der Verwindesteifigkeit (Torsion), sowie in den Tuningparametern (Kantwinkel, Belagsstrukturen) angepasst.

ORIGINAL+ arbeitet mit TYROLIA als Bindungspartner, und bietet die Ski sowohl ohne Bindung, als auch in verschiedenen Set-Konfigurationen an.

Die Preise (offizieller Verkaufspreis inklusive MwSt.) liegen zwischen 580 € - 1.000 €, je nach Modell und Bindungskonfiguration.

www.original.plus

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